SC München von 1906 e.V.

SC 1906Der SC München von 1906 e.V. feierte 2006 sein 100jähriges Bestehen.

Der Verein, bestehend aus Fußball- und Kraftsportabteilung, zählte mehr als 500 Mitglieder und war damit einer der Mitglieder reichsten in München. Neben dem FC Bayern und dem TSV 1860 München ist unser Verein einer der Bekanntesten und Traditionsreichsten auf Giesings Höhen. Auch für Nicht-Münchner ist der SC 1906 ein Begriff.

Die Fußballabteilung wurde erstmalig bereits am 01.07.1918 gegründet, jedoch verließ diese bereits 1920 den Verein wieder. Damals war als Schüler jener Lutte Goldbrunner dabei, der dann über den FC Sportfreunde zum FC Bayern München kam. Hier begann seine große Laufbahn, denn er eroberte sich bald einen Stammplatz in der deutschen Nationalmannschaft.

Nach einigen Wirrungen taten sich unsere Fußballbegeisterten dann endlich am 10.01.1926 in „Amanns Bierhalle“ zusammen und hoben den FC Germania aus der Taufe. Namensgeber war ein Bild der „Germania“ an der Wand, die ja bekanntlich die Schutzpatronin Deutschlands war.

Um sich an Verbandsspielen beteiligen zu können traten diese Sportkameraden schließlich und endlich im Jahre 1927 offiziell dem SC 1906 als Fußballabteilung bei.

Auf dem Sportplatz an der Emmeram-Str./Martinstraße war damals der FC Stern zu hause und nach zähen Verhandlungen konnte dann im Herbst 1928 erstmalig in der Verbandsspielrunde gestartet und sogleich ein guter 3. Platz belegt werden. Inzwischen waren Spieler vom FC Sparta (Freie Vereinigung), FC Fasangarten und FC Deisenhofen zum Verein gekommen. Sie waren natürliche eine große Verstärkung der 1. Mannschaft.

1929/30 blieb der erfolg nicht aus. In der Saison konnte die Elf Gruppenmeister der C-Klasse werden mit 7 Punkten Vorsprung; Auch die Reservemannschaft wurde Meister.

In den Aufstiegspielen zur B-Klasse konnte die 1. Mannschaft den 2. Platz erringen, hinter der Fußballabteilung Grünwald, jedoch vor Sportfreunde Neuaubing.

Während des gesamten Bestehens kann die Fußballabteilung auf zahlreiche Erfolge zurück blicken und ist nicht zuletzt wegen der hervorragenden Jugendarbeit zur Heimat vieler Fußballbegeisterter geworden.

Ein Franz Beckenbauer ging aus unserer Jugendabteilung hervor und startete von hier aus seine Traumkarriere. Auch sein Bruder Walter spielte viele Jahre beim SC 1906 und ist wie der bekannte Erfolgstrainer Max Merkl seit langen Jahren Mitglied des Vereins.

Ebenfalls aus den Reihen unseres Vereins stammt Rudi Steiner, der später beim TSV 1860 spielte und einen Länderspieleinsatz verbuchen konnte.

Erwähnt sei eine kleine Sensation, vollbracht im Jahre 1955 durch unsere 1. Jugend. Auf dem alten MSV-Platz an der Balanstrasse gelang es ihr, am 24.04.1955 im Endspiel um die Münchner Meisterschaft den hohen Favoriten FC Bayern München mit 1 : 0 zu bezwingen. Ein Eigentor der Bayern entschied den Kampf, nachdem der Gegner vorher 46 mal ungeschlagen blieb.

Weitere Höhepunkte waren u. a. Spielzeiten der 1. Mannschaft in der II. Amateurliga sowie ein Trainingsspiel unseres Teams gegen die DFB-Auswahl.

Zu diesem Spiel, gegen fast die komplette Weltmeisterschaftself von 1954, wurde unsere 1. Mannschaft auf Vorschlag des Bayerischen Fussballverbandes vom damaligen Bundestrainer, Sepp Herberger, eingeladen.

Während der Spielzeit von 2 x 30 Minuten schlug sich unsere Elf hervorragend und unterlag nur mit 1 : 2 Toren. 13 Spieler wurden von uns eingesetzt, darunter eine Anzahl der jungen Nachwuchsspieler aus der Münchner Jugendmeisterschaft. In der 2. Halbzeit eingesetzt, zeigte Torwart Weyrich hervorragende Paraden und ließ kein Tor der Nationalelf mehr zu. Bald darauf wurde er von Bundestrainer Sepp Herberger zu einem Lehrgang nach Köln eingeladen. Der Schütze des Ehrentores war Fritz Berghammer. Er, aber auch die gesamte Mannschaft, wurden in der Sportpresse entsprechend erwähnt. Wenn man je eine Niederlage als Erfolg bezeichnen kann, dann dürfte es wohl diese gewesen sein, denn anschließend an dieses Spiel gewann die Nationalelf gegen einen weiteren Verein der II. Amateurliga mit 15 : 0.

In der Saison 1956/57 feierten wir als Gruppenmeister in der II. Amateurliga einen der größten Erfolge in der Geschichte der Fußballabteilung und danach mit Hilfe der Aufstockung auf 18 Vereine sogar noch den Aufstieg in die I. Amateurliga Südbayern.

Bereits zu dieser Zeit war der Sportplatz von der Stadtgemeinde München in einen roten Sandplatz verwandelt worden. Unser „Stadion rote Erde“, wie es von der Münchener Sportpresse getauft wurde, ist ein Teil der Geschichte auf Giesings Höhen.

So sah das, von uns liebevoll „06er Platz“ genannte, Fußballfeld früher aus. Am 23.5.2008 fusioniert der SC 1906 von München e.V. mit dem FC Haidhausen zur neuen SpVgg 1906 Haidhausen e.V. auf dem legendären 06er Platz.